iPad Zeichnung

Apps

Die Fülle an kreativen Apps ist nahezu unerschöpflich! Zum Ausprobieren empfiehlt es sich, zunächst kostenfreie Apps oder die Demoversion von kostenpflichtigen Apps zu installieren. Dann wird schnell deutlich, ob man mit der Bedienfläche zurecht kommt und die App die gewünschten Funktionen erfüllt.

Selbst testen

Erhalte hier einen ersten Eindruck über das digitale kreative Arbeiten

Procreate

Malen und Zeichnen mit allen erdenklichen Materialien, die Ergebnisse sind beeindruckend.

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Sketches

Mal- und Zeichenapp mit simpler Bedienfläche, die dennoch diverse Techniken zu bieten hat.

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Pic Collage

In dieser App lassen sich Fotos beinahe endlos bearbeiten, zu Collagen zusammenfügen und um Text ergänzen.

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Digitale Kunst

Pro – Contra

Mixed Media

Durch das Fotografieren zuvor entstandener Gemälde, Zeichnungen oder Tonobjekte und der anschließenden Bearbeitung in einer App (Fotocollage, Zeichnen oder Schreiben auf Fotos, etc.) erhalten die Werke einen neuen Kontext. Generell bietet das iPad sehr viele Möglichkeiten, sich mit unterschiedlichem Material auszutoben und Foto, Zeichnung, Malerei und Text in einer Arbeit zu verbinden.

Motorische Einschränkungen

Da man zum Gestalten auf dem iPad nicht mehr braucht, als einen Finger, bietet das Gerät tolle Möglichkeiten für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Diese können allerdings auch eine Kontraindikation bedeuten, sollten sich die Einschränkungen derart auswirken, dass die Bewegung der Hand unzureichend koordiniert werden kann.

Experimentierfreude

Die meisten Apps laden aufgrund ihrer vielseitigen Funktionen, wie z.B. verschiedene Malwerkzeuge oder Linien mit verschiedenen Texturen, zum Experimentieren ein. Da die wenigsten Klienten das kreative Arbeiten mit dem iPad kennen, sind außerdem die eigenen Erwartungen nicht hoch und die neue Technik wird spielerisch ausprobiert, ohne die Angst, es nicht gut genug zu können.

Alternative zur 'klassischen' Kunsttherapie

Klienten, die schlechte Erfahrungen mit eigenem kreativem Gestalten haben oder sich nicht auf das kreative Arbeiten mit Farbe und Pinsel einlassen, können vorhandene Fotos/Abbildungen dazu nutzen, um eigene Collagen zu erstellen und so dennoch zu kreativem Ausdruck kommen.

Begrenzte Zeitressource

Wenn keine Zeit ist für eine ausgedehnte kunsttherapeutische Intervention, bietet das iPad vielseitige Möglichkeiten, um auch während eines Kurzkontaktes praktisch tätig zu werden und das Medium zum Einsatz zu bringen.

Platzmangel

Das iPad ist ein mobiles Atelier mit beinahe unbegrenzten Möglichkeiten zum kreativen Ausdruck und dabei so handlich und leicht, dass es für den Einsatz im Krankenhaus, wo viel am Bett der Patienten gearbeitet wird, bestens geeignet ist.

Patienten mit Isolierungspflicht

Da sich das iPad gut desinfizieren lässt, kann es bedenkenlos auch in Zimmern von isolierten Patienten zum Einsatz kommen. Sonstiges Kunstmaterial ist dorthin nur schwerlich mitzunehmen, da nichts das Zimmer verlassen darf, was nicht gründlich desinfiziert werden kann.

Rezeptive Kunsttherapie

Wenn Patienten selbst nicht kreativ tätig werden können oder wollen, kann anhand eines im iPad gespeicherten Fotoalbums dennoch mit dem Symbolgehalt von Bildern gearbeitet werden.

Nonverbale Ausdrucksmöglichkeit

Vor allem das Fotoalbum mit Abbildungen, die verschiedenste Emotionen symbolisieren, kommt regelmäßig zum Einsatz bei Patienten, die nicht sprechen können. Sie nutzen die Fotos, um sich mitzuteilen und können anhand der Bilder dennoch Geschichten erzählen. Auch andere kunsttherapeutische Werkformen bieten natürlich diese Möglichkeit, aber das Fotoalbum erwies sich als sehr niedrigschwellig, was gerade in der Anfangsphase des Beziehungsaufbaus sehr wertvoll sein kann.

Für alle Altersgruppen

Ich habe sowohl mit Kindern, jungen Erwachsenen bis hin zu alten Menschen mit dem iPad gearbeitet und konnte keine altersbedingte Kontraindikation feststellen. Grundsätzlich ist das iPad für alle Altersgruppen geeignet. Das Wählen der passenden App ist entscheidend.

Keine Affinität mit Technik

Manche Klienten können die Apps trotz wiederholter Erklärung nicht bedienen, können sich Arbeitsschritte nicht merken oder werden frustriert, da der Touchscreen nicht so reagiert, wie gewünscht.

Bedürfnis nach Bewegung

Wenn Klienten körperlich nicht eigeschränkt sind und der Drang nach expressiven Bewegungen therapeutisch eingesetzt werden kann, bietet das iPad keine ausreichend große Arbeitsfläche.

Motorische Einschränkungen

Im Falle von Koordinationsschwierigkeiten der Arme und Hände kann das Arbeiten auf dem iPad frustrierend sein, da der Bildschirm sehr sensibel auf jede Berührung reagiert. Bei anderweitigen motorischen Einschränkungen stellt das iPad dagegen eine gute Möglichkeit dar, mit nur wenig körperlichem Einsatz etwas zu gestalten.

Dreidimensionales Arbeiten

Auch wenn es sogar 3D-Apps gibt, bietet das Kneten von echtem Ton oder das Bearbeiten von Stein/Holz eine haptische Erfahrung, die durch das iPad nicht ersetzt werden kann.

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Handhabung

Notiz: auf dieser Website ist im Zusammenhang mit Tablets meist von einem Apple iPad die Rede, da die Autorin selbst mit einem solchen Gerät arbeitet. Genauso können natürlich andere Tablets zum Einsatz kommen, insofern die jeweiligen App-Stores vergleichbare Apps anbieten und die Grafikeigenschaften des Geräts gut genug sind.

Kenne Deine Apps

Als Therapeutin muss man geübt sein im Umgang mit den Apps, die ich meinen Klienten anbiete. Nur dann ist gewährleistet, dass ich die Anwendung ausreichend gut erklären kann. Außerdem ist wichtig zu beachten, dass Patienten, die den Umgang mit Tablets bereits aus anderem Kontext kennen, die Möglichkeiten der Apps von Beginn an differenzierter nutzen können als diejenigen, für die das Gerät gänzlich neu ist.

Arbeiten ausdrucken

Im Unterschied zu anderen Techniken in der Kunsttherapie entsteht die Arbeit zunächst nur digital und es ist wichtig zu überlegen, wie man diese dem Klienten zukommen lassen kann. Einerseits ist es möglich, die Datei auf einem Datenträger oder als E-Mail weiterzuleiten, zum anderen ist es sinnvoll, eine Möglichkeit zum Ausdrucken der Arbeiten zu haben. Es kann gemeinsam überlegt werden, in welchem Format die entstandene Arbeit ausgedruckt werden soll. Der Moment, in welchem die ausgedruckte Arbeit überreicht wird, ist von zusätzlichem therapeutischen Wert, da die eigene Arbeit erst dann tastbar wird und dieses ‚in der Hand halten‘ oft von einem stolzen Gefühl begleitet wird.

Rechtliche Aspekte

Man sollte nur eigenes Bildmaterial verwenden, an dem man auch die Rechte hat, um möglichen Streit um Urheberrechte zu vermeiden.

Hygiene

Es ist wichtig, das iPad nach jeder Nutzung zu desinfizieren. Dafür ist eine desinfizierbare Hülle notwendig, ebenso wie Desinfektionstücher, die eigentlich bei Ultraschallgeräten zum Einsatz kommen, da man mit diesen auch den Bildschirm reinigen kann.

Datenschutz

Die Therapeutin muss dafür sorgen, dass die verwendeten iPads nicht in Hände Dritter gelangen und die Arbeiten verschiedener Klienten sicher auf dem Gerät gespeichert sind und nicht in Fotoalben auftauchen, die von allen Klienten eingesehen werden können. Es gibt bereits Apps, wie z.B. Sketches, mit denen man verschiedene Mappen erstellen kann, wobei diese nicht ‚abschließbar‘ sind. Die Therapeutin muss also dafür sorgen, dass die Klienten nicht ohne Erlaubnis fremdes Material einsehen können- es sei denn, jeder Klient hat sein eigenes iPad. Außerdem ist es wichtig, zu klären, ob und über welche Mailadresse man Arbeiten an Klienten weiterleitet. Eventuell kann man die Datei beim Versenden per E-Mail mit einem Passwort versehen, so dass nur die Person, die das Passwort kennt, die Datei öffnen kann.